Eine bessere Kommunikation gelingt bereits nach der ersten Familientherapie
In der zweiten Familientherapie findet Familie M. den Weg zur Lösung ihrer vorübergehenden Probleme
Ich habe den Eindruck, dass Familie M. zu ihrer zweiten Familientherapie wie eine Familie erscheint, in der die Familienmitglieder ein nettes, gutes, freundliches Verhältnis zueinander pflegen. Ich freue mich darüber, dass die Wirkung, der in der ersten Familientherapie erarbeiteten, einvernehmlichen Lösung, sich bereits zu einem gewissen Grad verfestigt hat.
Die Familie sitzt zwar wieder in der alten Reihenfolge im Besprechungsraum, allerdings zieht Frau M. ihren Stuhl nicht mehr in die alte, distanzierte Position, sondern nimmt einfach Platz. Alle Familienmitglieder haben hier ihren festen Platz gefunden.
Herr M. beginnt mit seiner Beschreibung des Familienausflugs nach ihrer ersten Familientherapie. „Wir sind während unseres Ausflugs richtig entspannt und angenehm miteinander umgegangen. Es war so schön, dass wir uns gemeinsam überlegt haben noch zum Essen zu gehen.“
Frau M. sagt: „Es war wirklich schön. Wir haben uns während des Essens gut und ungezwungen miteinander unterhalten.“ Der Sohn ergänzt noch: „Ich fand es auch toll. Ich musste nicht mehr, wie früher, die blöden Gesprächspausen meiner Eltern überbrücken. Wir haben uns einfach ganz locker zu dritt unterhalten.“ Frau M. bringt sich wieder in das Gespräch ein: „Ich war entspannt und irgendwie waren wir alle gut gelaunt. Wir konnten ganz locker miteinander reden. Das haben wir alle richtig genossen.“
Ich freue mich über diese guten Neuigkeiten und frage: „Wie war ihre Stimmung über den Zeitraum der ganzen Woche?“
Mutter und Sohn schauen sich freundlich an. Frau M. antwortet: „Da mein Sohn seine Hausaufgaben jetzt selbständig macht, ist unsere Stimmung viel besser.“ Der Sohn ergänzt: „Vor der letzten Klassenarbeit habe ich mich mit der Clique aus meiner Klasse zum Lernen getroffen.“ Frau M. sagt: „Seit ich nicht mehr an der Lernsituation beteiligt bin, haben wir eine viel bessere Beziehung zueinander.“
Ich erwidere Frau M.: „Die Lernsituation hat sich auf ihren gemeinsamen Alltag übertragen und ihre Stimmung des Alltags hat sich auf die Lernsituation übertragen. Ein unangenehmes Gespräch vor dem gemeinsamen Lernen wirkt sich schon negativ auf ihre Lernsituation aus.“
Der Sohn lacht und sagt: „Ich habe mich immer furchtbar geärgert, wenn ich noch lernen musste und meine Freunde wollten mich abholen.“ Jetzt muss Frau M. auch lachen. Sie antwortet: „Ja, das waren unangenehme Momente. Ich bin froh, dass dieses Drama vorbei ist.“
Herr M. schaltet sich in das Gespräch ein: „Ich gehe nach dem Abendessen die Aufgaben mit meinem Sohn durch. Ich verbinde die schulischen Dinge mit einer interessanten Spielsituation. Für uns ist dies eine gute gemeinsame Zeit.“ Der Sohn stimmt seinem Vater zu.
Ich antworte dem Vater: „Ihre Frau arbeitet halbtags und ist dann für den Alltag mit ihrem Sohn zuständig. Sie arbeiten Vollzeit und haben bis zum Abendessen keine Alltagssituation mit ihrem Sohn. Aus diesem Grund muss bei Ihnen und ihrem Sohn keine Alltagssituation von der Schulsituation getrennt werden. Das gemeinsame Lernen verbinden Sie mit einer schönen Spielsituation und dies ist ihr normaler Alltag mit ihrem Sohn.“ Nach meiner Erklärung zu der Alltagssituation zwischen Herrn M. und seinem Sohn, erkennt Herr M. den Unterschied.
Herr M. wendet sich zu seiner Frau: „Das war mir nie so bewusst. Jetzt verstehe ich den Unterschied. Du hast zusätzlich zur Alltagssituation unseren Sohn noch zum Lernen motiviert. Ich hatte den einfacheren Teil der Lernsituation übernommen.“
Ich bestätige die Eltern in ihrer Erziehungskompetenz: „Da Sie sich beide um die schulischen Belange ihres Sohnes kümmern, geben Sie ihrem Sohn gemeinsam das Signal, dass eine gute Schulbildung für die berufliche Zukunft ihres Sohnes wichtig ist. Unabhängig davon wen ihr Sohn fragt, erhält er von Ihnen sinngemäß die gleiche Antwort. Das machen Sie wirklich sehr gut.“
Im weiteren Gesprächsverlauf wird deutlich, dass sich der Sohn nicht mehr in der Schule oder bei seinen Aufgaben konzentrieren kann, da er sich immer wieder mit der Frage beschäftigt, wie er zwischen seinen Eltern ausgleichen kann, damit sie sich besser verstehen.
Ich wende mich an den Sohn: „Es ist wirklich nicht deine Aufgabe dafür zu sorgen, dass sich die Beziehung deiner Eltern bessert. Mit dieser Aufgabe bist Du total überfordert. Außerdem kannst Du Dich dann nicht mehr auf Dinge konzentrieren, die für Dich und deine Zukunft wichtig sind. Zusätzlich zu Freunden und Hobbies, ist Schule ein ganz wichtiger Punkt für deine Zukunft. Je besser deine Leistungen in der Schule sind, umso mehr Möglichkeiten hast Du Dich für einen Beruf zu entscheiden, der Dich interessiert und den Du gerne ausübst. Du hast versucht meine Arbeit in deiner Familie zu übernehmen.“ Der Sohn ist sichtlich erleichtert, dass ich ihn im Beisein seiner Eltern von dieser Last befreie.
Er fragt mich: „Vielleicht kann ich später einmal bei Ihnen ein Praktikum machen?“ Ich erwidere: „Wenn Du mir nun versprichst, dass Du Dich jetzt nicht mehr für die Beziehung deiner Eltern verantwortlich fühlst, kannst Du später auch ein Praktikum bei mir machen. Dies ist jetzt auch eine ganz wichtige Übung für Dich, falls Du später im therapeutischen Bereich arbeiten willst. Abschalten lernen und Dich auf Dinge konzentrieren, die für Dich wichtig sind. Das musste ich auch lernen.“ Der Sohn stimmt mir zu: „Ich werde mich jetzt auf mich konzentrieren und Sie helfen meinen Eltern ihre Beziehung zu verbessern.“
Ich wende mich nun wieder an die Eltern: „Ihr Sohn will ihre Beziehung verbessern. Dies überfordert ihn total. Dies ist die Aufgabe eines Paartherapeuten oder Familientherapeuten in Zusammenarbeit mit den Eltern.“
Frau M. entgegnet mir: „Wir haben uns nach der ersten Familientherapie sehr gut gefühlt. Ich möchte mit meinem Mann eine Paartherapie bei Ihnen machen.“ Herr M. geht auf den Vorschlag seiner Frau ein: „Durch die Paartherapie verbessern wir unsere Beziehung und entlasten unseren Sohn. Mir ist wirklich nicht aufgefallen, dass unser Sohn unsere Beziehung verbessern möchte. Wäre es mir aufgefallen, hätte ich ein Gespräch mit ihm geführt.“
Ich erwidere: „Ich mache Ihnen da keinerlei Vorwürfe. Dieses Verhaltensmuster erkennen nur außerhalb ihres Familiensystems stehende Fachleute. Sie verändern jetzt ihre Situation, indem Sie beide bereit sind eine Paartherapie zu machen.“ Der Sohn schaltet sich jetzt in unser Gespräch ein: „Ich freue mich, dass ihr eine Paartherapie macht. Jetzt kann ich richtig gut abschalten und mich um Schule usw. kümmern.“
In dieser lockeren, entspannten Stimmung planen wir den weiteren Zeitablauf. Ich frage die Eltern: „Ist es für Sie okay, wenn der Klassenlehrer an der nächsten Familientherapiesitzung teilnimmt? So können wir besser entscheiden, ob ihr Sohn beim Lernen noch Unterstützung braucht oder ob die Entlastung durch die veränderte familiäre Situation ausreicht.“
Frau M. fragt nach: „Wie planen Sie die nächste Familientherapie? Ich möchte meine Eheprobleme nicht vor dem Klassenlehrer besprechen.“ Ich antworte Frau M.: „Das verstehe ich. Ich habe geplant, dass der Klassenlehre am Anfang der Familientherapie dabei ist, um die schulischen Angelegenheiten zu besprechen. Haben wir das Thema Schule geklärt, verlässt der Klassenlehrer die Familientherapiesitzung und wir beginnen dann mit der Besprechung familiärer Dinge.“
Dieser Vorschlag ist für alle Familienmitglieder angenehm. Der Sohn freut sich, dass sein Klassenlehrer in die nächste Familientherapie einbezogen wird.
Wir besprechen noch ein paar Details und ich frage die Eltern: „Ist es für Sie okay, wenn ich den Klassenlehrer ihres Sohnes über den Termin informiere oder möchten Sie dies lieber übernehmen?“ Die Eltern schauen sich an und sagen beide fast gleichzeitig, dass ich den Klassenlehrer informieren kann.
Der Sohn sagt zu mir: „Ich kann es meinem Klassenlehrer auch sagen. Ich sehe ihn in der Schule.“ Ich antworte dem Sohn: „Dinge, die sich auf der Erwachsenenebene abspielen übernehme ich, weil ich Dich jetzt entlasten möchte. Natürlich kannst Du mit deinem Klassenlehrer in einem lockeren Gespräch darüber reden, dass wir in der Familientherapie geplant haben ihn zur nächsten Therapie einzuladen.“ Jetzt sind alle Familienmitglieder zufrieden.
Familie M. geht gutgelaunt und zufrieden aus der Familientherapiesitzung. Ich überlege noch was sich die Familie heute für ihre gemeinsame Aktivität einfallen lässt.
An dem Beispiel der Familientherapie von Familie M., können Sie richtig gut erkennen, wie erfolgreich eine Familientherapie verläuft. Alle Mitglieder der Familie integrieren, die in den einzelnen Therapiesitzungen erarbeiteten, einvernehmlichen Lösungen, in ihren Alltag.
Lesen Sie den Teil 1 von Familie M. : So verläuft die Familientherapie bei Familie M.
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Mein Name ist Terry Ann Larsen. Ich bin Diplom Sozialarbeiterin (FH) und Familientherapeutin (IGST)
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