Wie gelingt es dem Paar sich von Familientherapie auf Paartherapie umzustellen?

So gelingt die erste Paartherapie der Eltern

Nun sitzen die Eltern zum ersten Mal als Paar im Besprechungsraum. Frau M. beginnt das Gespräch: „Ich soll Sie von unserem Sohn grüßen. Er fühlt sich richtig gut.“ Ich bedanke mich und sage zu Frau M.: „Richten Sie ihrem Sohn auch schöne Grüße von mir aus und sagen Sie ihm bitte, dass ich mich freue, weil er sich jetzt keine Gedanken mehr um ihre Beziehung macht.“

Frau M. erwidert: „Statt heute zur Familientherapie zu gehen, trifft er sich mit seinen neuen Schulfreunden, um einen schönen Nachmittag zu verbringen.“ „Das tut ihm sicherlich gut. Jetzt kann er auch richtig schön abschalten, da er weiss, dass Sie in der Paartherapie sind.“ Beide Eltern bejahen dies.

Herr M. ergänzt: „Wir freuen uns, dass sich unser Sohn jetzt auch zur Freizeitgestaltung mit seinen Schulfreunden trifft. Für mich ist es irgendwie ein komisches Gefühl ohne unseren Sohn bei ihnen in der Paartherapie zu sein.“

„In der Familientherapie habe ich mit ihnen erarbeitet, dass ihr Sohn Symptomträger ist, In ihrem Fall heißt dies, dass sein Verhalten, was seine schulischen Leistungen betrifft, sichtbar ins Negative gerutscht sind. Er konnte sich nicht mehr konzentrieren und nicht mehr dem Unterricht folgen, wodurch er dann schlechte Noten geschrieben hat. Er hat sich zu viele Gedanken um ihre Beziehung gemacht. Seit der Familientherapie fühlt er sich entlastet, da wir in der Familientherapie die Lösung erarbeitet haben, dass Sie künftig zu mir zur Paartherapie kommen.“

Frau M. stimmt mir zu und sagt: „Ich bin froh, dass wir eine Paartherapie machen.“ Herr M. antwortet: „Ich auch und ich bin froh, dass sich unser Sohn jetzt entlastet fühlt. Für mich ist eine Paartherapie einfach noch eine ungewohnte Situation. Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, wie eine Paartherapie verläuft.“ Ich erwidere Herrn M.: „Ich werde ihnen jetzt eine kurze Einführung in die Paartherapie geben. Hierdurch bekommen Sie einen Einblick, worum es in der Paartherapie geht und Anhaltspunkte worüber Sie in der Paartherapie sprechen können.“

Ich gebe eine kurze Einführung in die Paartherapie. Ich gehe im Gespräch mit dem Paar jetzt nur auf einen wesentlichen Punkt ein.

An das Paar gewandt, sage ich: „In der Paartherapie können Sie beide ihre subjektive Wahrnehmung zu den Themen, die Sie als Paar betreffen, äußern. Ich erarbeite dann mit Ihnen durch Gespräche und Paarübungen eine einvernehmliche Lösung, mit der sich beide Partner wohlfühlen. Diese einvernehmlichen Lösungen erreichen Sie, indem Sie bereit sind Kompromisse zu finden, aufeinander zuzugehen und aufeinander einzugehen. So, wie Sie dies bereits in der Familientherapie gemacht haben. Der wesentliche Unterschied zwischen Familientherapie und Paartherapie besteht darin, dass Sie jetzt bei der Paartherapie nicht als Eltern bei mir sind, sondern als Paar.“

Herr M. erwidert ganz erleichtert: „In der Paartherapie geht es nur um Themen, die meine Frau und mich betreffen. Ansonsten ändert sich nicht viel.“ Ich antworte: „Ja, genau. In der Familientherapie haben wir gemeinsame Gespräche geführt. Das machen wir in der Paartherapie jetzt auch.

In der Paartherapie werde ich mit Ihnen auch Paarübungen machen. Das können Sie sich folgendermaßen vorstellen:

Sie versetzen sich in ihren Partner und schreiben aus seiner Sichtweise Stichpunkte zu einem für Sie wichtigen Thema auf, welche Verhaltensweisen er sich in dieser Situation von Ihnen wünscht. Diese Paarübung beenden wir mit einem Gespräch zur Findung von einvernehmlichen Lösungen. Gute einvernehmliche Lösungen können Sie wirklich am besten mit dem Blick einer außerhalb ihres Familiensystem stehenden Fachkraft erarbeiten.“

Herr M. antwortet: „Okay, jetzt habe ich ihre Vorgehensweise in der Paartherapie verstanden. Jetzt kann ich mich richtig gut auf die Paartherapie einlassen.“  Frau M. ergänzt: „In der Familientherapie haben wir auch gemeinsam erarbeitet, wie wir uns künftig Informationen mitteilen, dass wir beide mit den erhaltenen Infos zufrieden sind.“ Herr M. erwidert: „Daran kann ich mich gut erinnern.“

Jetzt sind beide Partner wieder so entspannt, wie in der Familientherapie. Nun können wir in die Themen der Paartherapie einsteigen.

Ich frage das Paar, wie sie sich jetzt verstehen. Frau M. antwortet. „Wir haben eine schöne gemeinsame Zeit.“ Ich frage nach: „Was ist jetzt bei Ihnen anders?“  Herr M. erwidert: „Durch die Lösungen, die wir mit Ihnen in der Familientherapie erarbeitet haben, fallen jetzt viele Stressfaktoren weg.“ Frau M. ergänzt: „Mit schulischen Angelegenheiten haben wir keine Probleme mehr. Unser Sohn geht sehr eigenverantwortlich mit dem Lernen um. Er hat jetzt auch einen anderen Freundeskreis. Er trifft sich nun mit seinen neuen Freunden aus der Klasse zum Lernen und auch zur Freizeitgestaltung.“

Herr M. fügt hinzu: „Er ist jetzt richtig selbständig, was seine schulischen Belange betrifft. Diese Umstellung ist für mich etwas zu schnell gekommen. Wir verbringen jetzt auch abends weniger Zeit zusammen, da ich auch jetzt keine Aufgaben mehr mit ihm bespreche. Ich habe mitbekommen, dass sich unser Sohn nun wirklich alleine darum kümmert. Er macht dies jetzt richtig gut, daher überlasse ich ihm nun auch mit einem guten Gefühl diese Eigenverantwortung.“ Frau M. fügt hinzu: „Unser Sohn erzählt uns jetzt auch von sich aus viel mehr über die Schule. Er zeigt uns nun auch immer ganz stolz seine guten schulischen Leistungen.“

Ich erwidere: „Bei Ihnen hat sich durch die Familientherapie sehr viel verändert. Ich finde es gut, dass Sie ihrem Sohn die Eigenverantwortung für die Schule zurückgeben. Nur so kann er auch zeigen, dass er damit umgehen kann. Er kümmert sich um die Schule. Er erzählt ihnen viel mehr über die Schule.

Der wesentliche Unterschied zu der Zeit vor der Familientherapie besteht darin, dass er dies alles freiwillig und ohne Druck macht. Sie gehen jetzt wirklich aufeinander zu und aufeinander ein. Durch dieses neue gegenseitige Verhalten haben Sie jetzt ein entspanntes Familienleben.“

Herr M. antwortet: „Klar sind wir in schulische Belange noch involviert. Allerdings auf der Basis von sich dafür zu interessieren und gemeinsam das Ziel zu verfolgen, dass unser Sohn eine gute, schulische Ausbildung erhält. Seit unserer Familientherapie klappt dies durch gegenseitiges Vertrauen.“ Ich entgegne Herrn M.: „Genau so, soll es doch auch sein. Druck und Kontrolle erzeugen Stress in ihrer Familie. Seit Sie in der Familientherapie das wieder neugefundene, gegenseitige Vertrauen zueinander haben, führen Sie ein entspanntes Familienleben.“ Frau und Herr M. stimmen mir zu.

Ich ergänze: „In der Paartherapie geht es auch darum, dass Sie wieder verständnisvoll und vertrauensvoll miteinander sprechen und auch nett und freundlich miteinander umgehen.“

 Wir führen zu diesem Thema eine interessante, längere Diskussion. Das Ergebnis dieser Diskussion besteht darin:  beide Partner bestätigen sich gegenseitig, dass sie die Paartherapie nicht nur machen, um ihren Sohn zu entlasten, sondern wirklich, weil sie ihre Beziehung verbessern wollen. Ihnen liegt viel aneinander und deshalb wollen sie die Paartherapie bei mir machen. Mit dieser positiven Einstellung der Eltern, an ihrer Beziehung zu arbeiten, weil sie sich bewusst füreinander entscheiden, beenden wir die heutige Paartherapiesitzung.

Abschließend sage ich zu dem Paar: „Sie sind auch bei der Paartherapie auf einen guten Weg.“

In der nächsten Folge erfahren Sie, weshalb das Paar M. die Kommunikation verändert und wie sie ihre Kommunikation weiterhin verbessern.

Lesen Sie den Teil 1 von Familie M. :  So verläuft die Familientherapie bei Familie M.

Lesen Sie den Teil 2 von Familie M. :  Eine bessere Kommunikation gelingt bereits nach der ersten Familientherapie

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Mein Name ist Terry Ann Larsen. Ich bin Diplom Sozialarbeiterin (FH) und Familientherapeutin (IGST)

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