Wann ist die emotionale Ebene gefragt? Wann sind Fakten wichtig?

So setzt das Paar in einer außergewöhnlichen Situation, die in der Paartherapie erarbeitete Lösung, um

Das Paar N. ist nun zu ihrer fünften Paartherapie in meiner Praxis für Eheberatung, Paartherapie und Familientherapie. Nach einem kurzen lockeren Gespräch, beginne ich die Paartherapie mit folgender Frage: „Wir haben in der letzten Paartherapie, die für Sie ideale Lösung, wie Sie mit Ich-Botschaften, ein ruhiges, entspanntes Gespräch führen können, erarbeitet. Wie hat das Umsetzen in ihrem Alltag geklappt?“

Herr N. erwidert: „Zuerst haben wir zu Hause nach unserem Abendessen nochmals gemeinsam die Paartherapie reflektiert. Hierbei haben wir die, in der Paartherapie erarbeitete Lösung vertieft.“ Herr N. fügt noch hinzu: „Wir sind beide von dieser Lösung begeistert.“ Frau N. sagt: „Wir haben diese Lösung auch schon mehrmals in unseren Alltag integriert.“

Herr N. erklärt: „In einem Fall war ich besonders froh, dass wir beide diese Lösung kennen und sie auch beide bei Bedarf einsetzen. Meine Frau hat mich von der Schule angerufen, um mir mitzuteilen, dass sie später nach Hause kommt, da auf dem Schulhof eine Auseinandersetzung stattgefunden hat. Daraufhin habe ich meine Frau gleich gefragt, ob und wie ich sie unterstützen kann. Sie sagte, dies sei nicht nötig, da ihr Kollege schon die Polizei verständigt habe und die Polizei auch schon im Schulhof sei. Jetzt sei alles okay. Sie werde mir später die Details erzählen.“

Frau N. berichtet nun: „Durch das kurze Gespräch mit meinem Mann war ich innerlich wieder ruhiger. Wir hatten auf dem Schulhof folgende Situation:

Eine Gruppe von vier unbekannten Jugendlichen im Alter zwischen circa 14 und 16 Jahren hat 2 Schüler aus meiner Klasse angepöbelt.

Ich habe dies bemerkt, als ich zu meinem Auto gelaufen bin. Ich bin wieder zum Schulgebäude zurückgegangen, wo ein Kollege auf mich zu lief. Er sagte zu mir, er habe die Szene vom Fenster beobachtet und die Polizei verständigt. Mein Kollege und ich gingen gemeinsam auf die Gruppe zu. Die Situation war unverändert.

Noch bevor wir die Gruppe erreicht haben, hörten wir die Sirene des Polizeiautos. Uns war klar, dass die Polizei zum Schulhof kommt, den Jugendlichen nicht. Nachdem die Polizei auf dem Schulhof eingetroffen ist, konnten die beiden Polizisten die Situation sehr schnell deeskalieren.

Meine 2 Schüler haben sich bei der Polizei, meinem Kollegen und mir bedankt.  Bei unserem Gespräch stellte sich heraus, dass meine Schüler keinen der Jugendlichen kennen. Die 4 Jugendlichen waren angetrunken und haben ganz offensichtlich Streit gesucht. Mein Kollege und ich haben jeweils einen meiner Schüler nach Hause gefahren und den Eltern diesen Vorfall erklärt.“

Ich sage zu Frau N. ganz spontan: „Diese Situation auf dem Schulhof hört sich wie eine Passage aus einem Krimi an.“ Frau N. lacht und antwortet: „Ja. Ich bin froh, dass dies nicht unser normaler Schulalltag ist. An unserer Schule gehören solche Vorfälle nicht zu unserem Schulalltag.“ Herr N. fügt noch hinzu: „An unserer Schule ist es wirklich ruhig. Die jugendlichen Provokateure kamen von außerhalb.“

Frau N. sagt zu mir: „Mein Mann und ich haben zu Hause diesen Vorfall sehr gut und ausführlich besprochen. Wir sind an diesem Abend noch Essen gegangen, um diesen Tag zusätzlich zu dem sehr einfühlsamen Gespräch mit meinem Mann, einen positiven Abschluss zu geben.“ Ich erwidere dem Paar: „Sie haben sich wirklich gut an die gemeinsam erarbeitete Lösung gehalten. Was haben Sie im Vergleich zu früher in dieser Situation jetzt anders gemacht? Wie hat sich ihr Verhalten verändert?“

Herr N. antwortet: „Bei unserem Telefonat habe ich mich auf das kurze Gespräch eingelassen und nicht weiter nachgefragt, sondern geduldig gewartet bis meine Frau zu Hause war. Als erstes habe ich meine Frau gefragt, ob sie jetzt darüber sprechen möchte oder ob sie sich zuerst etwas ausruhen möchte.“ Frau N. sagt: „Ich wollte zuerst reden. Es hat mich beruhigt, mir den Stress von der Seele reden zu können. Mein Mann hat uns einen Tee gemacht, wir haben uns auf das Sofa gesetzt und geredet.“ Herr N. fügt hinzu: „Nachdem ich die Fakten gehört habe, bin ich auf die emotionale Ebene eingegangen. Ich habe oft nachgefragt, wie sich meine Frau in dieser Situation gefühlt hat? Was in ihr vorgegangen ist? Wie sie sich bei dem Elterngespräch gefühlt hat?“

Frau N. schaltet sich hier in das Gespräch ein: „Die Eltern waren zuerst erstaunt, dass ich ihren Sohn nach Hause gebracht habe. Nach meiner kurzen Erklärung waren die Eltern sehr dankbar. Sie haben mich ins Haus gebeten und mir Mineralwasser angeboten. Es war ein gutes, sachlich informatives Gespräch.“ Ich erwidere Frau N. nun: „Ich finde es sehr gut, dass Sie das Gespräch mit den Eltern und dem betroffenen Schüler auf einer sachlichen, informativen Ebene geführt haben.“

Frau N. freut sich und erwidert: „In der Schule, wie auch bei dem Elterngespräch war ich sehr strukturiert. Bei dem Gespräch mit meinem Mann konnte ich einfach auch meinen Gefühlen freien Lauf lassen und ihm sagen, wie ich mich in den verschiedenen Situationen gefühlt habe. Das einfühlsame Gespräch mit meinem Mann hat mich erleichtert und entspannt. Vor dem Gespräch mit meinem Mann, konnte ich nicht abschalten, da ich innerlich noch zu stark aufgewühlt war. Wir haben einfach die, für mich perfekte Reihenfolge gewählt. Das Essengehen war wirklich ein guter Abschluss dieses doch sehr ungewöhnlichen Tages.“

Ich wende mich an das Paar und sage: „Jetzt verstehe ich auch, weshalb Sie zu Beginn der Paartherapie gesagt haben, dass Sie in einer außergewöhnlichen Situation besonders froh um die, in der Paartherapie erarbeiteten Lösung waren. Sie haben diese Lösung wirklich sehr gut in der, für Sie ungewohnten und emotional belastenden Situation, umgesetzt.“

Das Paar ist erfreut und Frau N. antwortet: „Ja, das ausführliche und auch sehr emotionale Gespräch mit meinem Mann war für mich wichtig und gut. So konnte ich mich wieder richtig entspannen.“ Herr N. schaltet sich jetzt in das Gespräch ein: „Nachdem meine Frau wieder ausgeglichen war, haben wir uns auch noch Gedanken gemacht, wie wir auf schulischer Ebene handeln sollen.“

Frau N. fährt fort: „Wir haben uns dafür entschieden, dass unser Kollege und ich den Direktor über diesen Vorfall informieren. Bei unserem Gespräch mit dem Direktor der Schule, war der Direktor sehr froh, dass alles so gut verlaufen ist. Bei der später stattgefundenen Lehrerkonferenz informiert der Direktor uns, dass er eine Fortbildung in Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei organisiert hat, in der wir lernen, wie sich Lehrer in solch außergewöhnlichen Situationen sinnvoll und deeskalierend verhalten können.“

Ich antworte: „Ich finde es gut, dass eine Lehrerkonferenz zu diesem Thema stattfand und Sie sich bei der kommenden Fortbildung auf solche Situationen vorbereiten können. Nachdem nun auch die ganzen organisatorischen Angelegenheiten geregelt sind, möchte ich zum Abschluss unserer heutigen Paartherapie nochmals auf ihr gutes, aufeinander eingehendes Gespräch zu sprechen kommen.“

Wir vertiefen nochmals das Thema und besprechen weitere Einzelheiten dazu.

Das Paar möchte noch ein Gespräch zu dem Thema Kommunikation im Alltag. Wir vereinbaren einen neuen Termin für die nächste Paartherapie.

 

Lesen Sie hier den Teil 1:

So gelingt die Paartherapie mit einem neuen Paartherapeuten

Mit einem systemisch, lösungsorientierten Paartherapeuten erarbeitet das Paar N. eine glückliche Beziehung

 

Lesen Sie hier den Teil 2:

In der Paartherapie alte Frustrationen über Bord werfen

So erkennt das Paar die guten Grundlagen und Seiten ihrer Beziehung

 

Lesen Sie hier den Teil 3:

Paartherapie, die Fortbildung für ihre Beziehung

Step by step in ruhigen Gesprächen Konsens erarbeiten

 

Lesen Sie hier den Teil 4:

Paartherapie, die Fortbildung für ihre Beziehung

Step by step in ruhigen Gesprächen Konsens erarbeiten

 

Lesen Sie hier den Teil 5:

Entspannung und Motivation durch Paartherapie

Ich – Botschaften sind die Lösung für ruhige, freundliche Gespräche

Hier gelangen Sie zu meinem Beratungsangebot Eheberatung / Paartherapie

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