Wie das Paar M. die Kommunikation durch nette Gesten in einer entspannten Stimmung führt

So ist das Paar M. für ihren Sohn in einigen Punkten ein Vorbild für gute Beziehungsmuster

Das Paar M. ist heute zur dritten Paartherapie in meiner Praxis für Eheberatung, Paartherapie und Familientherapie. Wir steigen nach einem kurzen Austausch über die familiäre Situation in das Thema der heutigen Paartherapie ein.

Ich wende mich an das Paar: „Sie haben nun wirklich schon viel zum Guten verändert. In der Paartherapie geht es darum, dass Sie sich wieder mehr als Paar sehen und nicht nur als Familie oder im Berufsleben. Dafür ist jetzt der geeignete Zeitpunkt, da ihr Sohn sich nun richtig gut eigenverantwortlich um seine schulischen Belange kümmert. Für ihn ist es durchaus okay, dass er sich mit Freunden trifft und Sie als Paar etwas unternehmen.“

Das Paar stimmt mir zu. Herr M. sagt ganz spontan: „Ich freue mich auf unsere gute, intensive Beziehung als Paar.“ Frau M. nimmt ihren Mann kurz in den Arm und antwortet: „Du kannst dir nicht vorstellen, wie ich mich über diesen Satz von dir freue.“ Herr M. erwidert: „Doch, wir wissen beide was dieser Satz für unsere Beziehung bedeutet. Ich habe nur Schwierigkeiten den richtigen Zeitpunkt zu finden, dir solche Sätze zu sagen. Wenn unser Sohn dabei ist, finde ich es nicht passend dir so Sätze zu sagen.“

Jetzt schalte ich mich in das Gespräch ein: „Wie kommen Sie auf die Idee, dass ihr Sohn nicht damit umgehen kann, wenn Sie zu ihrer Frau etwas Nettes sagen?“ Herr M. antwortet mir: „Das kann ich jetzt nicht begründen. Das ist nur so ein Gefühl von mir.“ Ich entgegne Herrn M.: „Ich gehe davon aus, dass sich ihr Sohn über diese Situation freut. So bekommt er nämlich mit, dass seine Eltern eine gute Beziehung zueinander haben. Er sieht, wie sich seine Mutter über dieses Kompliment freut, er sieht, wie sein Vater auf seine Mutter liebevoll eingeht.“ Frau M. ergänzt: „So schätze ich diese Situation auch ein. Unser Sohn freut sich, dass wir eine gute Beziehung haben.“

Ich erwidere: „Genau, ihr Sohn ist erleichtert, dass seine Eltern wieder eine gute Beziehung zueinander haben. Sie können sich nette Dinge sagen. Sie können sich in den Arm nehmen. Sie können sich gegenseitig Komplimente machen. Das sind Signale für ihren Sohn, dass Sie eine gute Beziehung zueinander haben.“ Herr M. sagt: „Aus dieser Perspektive habe ich das nie betrachtet. Ich habe mich immer, wenn unser Sohn dabei ist auf meine Elternrolle konzentriert.“

Ich sage zu Herrn M.: „Jetzt sind wir bei einem interessanten, vielseitigen und grundlegenden Thema angekommen.

In ihrer momentanen Situation ist es sehr wichtig ihrem Sohn zu zeigen, dass sich ein Paar, in diesem Fall eben Sie, wieder gut versöhnen kann, wieder richtig gut zueinander finden kann und nach der Paartherapie wieder eine wirklich gute, glückliche Beziehung miteinander führen kann.“

Frau M. ergänzt: „So schätze ich das auch ein. Unser Sohn freut sich, dass wir als Paar wieder eine gute Beziehung zueinander haben. Aus diesem Grund ist er ja auch froh, dass wir eine Paartherapie machen.“ Herr M. antwortet: „Aus dieser Perspektive habe ich das noch nie betrachtet. Stimmt, unser Sohn soll natürlich auch mitbekommen, dass wir uns jetzt wieder viel besser verstehen, damit er sich auch über unsere bessere Beziehung freuen kann.“

Ich erwidere: „Genau, ihr Sohn ist erleichtert, dass Sie wieder eine gute Beziehung zueinander haben. Zusätzlich sind Sie für ihren Sohn ein gutes Vorbild in Puncto Beziehungen. Er bekommt durch Sie mit, dass sich ein Paar wieder versöhnen kann, bzw. wieder richtig gut zueinander finden kann und nach der erfolgreichen Paartherapie eine schöne, glückliche Beziehung führen kann.

Dieser Aspekt ist nicht nur in ihrer momentanen Situation sehr wichtig, sondern eine ganz grundlegende Information für ihren Sohn für seine zukünftige Beziehung zu seiner Freundin.“ Frau M. stimmt mir zu. Herr M. antwortet: „Klar, es ist nicht nur für uns als Paar wichtig wieder gut zueinander zu finden und eine harmonische Beziehung zu führen. Ich muss zugeben, dass ich mich mit dem Thema unser Sohn und Freundin noch nie auseinandergesetzt habe.“  Jetzt hat Herr M. einen sehr nachdenklichen Gesichtsausdruck.

Ich frage Herrn M.: „Machen Sie jetzt so einen nachdenklichen Eindruck wegen dem angesprochenen Thema Sohn und Freundin oder wegen meiner Bemerkung, dass sich Jugendliche bei ihren Beziehungen an der von ihren Eltern vorgelebten Beziehung orientieren?“ Herr M. antwortet mir: „Ich mache mir gerade Gedanken weshalb sich unser Sohn ein Beispiel an unserer Beziehung nehmen soll. Okay, unser Sohn hat durch unsere Beziehung nun mitbekommen, dass es sinnvoll ist die Beziehung durch eine Paartherapie zu verbessern. Ich wünsche mir für unseren Sohn, dass er seine Beziehung so hinbekommt, dass er sich mit seiner Partnerin gut versteht und gleich Kleinigkeiten mit ihr durch ruhige, ausführliche Gespräche klärt.“ Frau M. schließt sich der Meinung ihres Mannes an und fügt hinzu: „Das haben wir jetzt in der Paartherapie gelernt und können es unserem Sohn nun auch gut vermitteln.“ Ich antworte dem Paar: „Das können Sie jetzt gut in ihrem Alltag umsetzen. Ich möchte nun mit Ihnen das Thema noch etwas vertiefen.

Ich erkläre Ihnen jetzt, wie Kinder und Jugendliche Beziehungsmuster entwickeln.

Kinder und Jugendliche bekommen durch ihre Eltern mit, wie ein gutes Beziehungsmuster aussieht. Die Eltern sind die ersten und auch engsten Bezugspersonen zu ihren Babies. Sie erleben ihre erste Beziehung zu Mutter und Vater. Im Idealfall fühlen sie sich bei Mutter und Vater wohl, da beide ihr Bedürfnis nach Liebe, Geborgenheit, Aufmerksamkeit, Versorgung und Verpflegung erfüllen. Beide machen altersentsprechende Spiele mit ihren Kindern.

Kinder nehmen nicht nur wahr, wie Mutter und Vater mit ihnen umgehen, sondern sie bekommen auch mit, wie ihre Eltern sich zueinander verhalten.

Ihr Sohn ist Einzelkind, deshalb fällt die Beziehung zu den Geschwistern weg. Nach und nach kommen immer mehr Kontakte, z.B. Verwandte und Freunde hinzu. Durch den Besuch des Kindergartens und der Schule vermehren sich die Kontakte zu Gleichaltrigen und auch zu neuen Bezugspersonen. Kinder und Jugendliche machen natürlich auch ihre eigenen Erfahrungen mit Beziehungen durch ihre Kontakte zu Freunden und Freundinnen.

Wie bereits gesagt, ist ihr Sohn durch seine Beziehung zu Ihnen, und wie Sie miteinander umgehen, geprägt. Im Laufe der Jahre sind natürlich viele andere Beziehungen dazugekommen, die das Beziehungsmuster ihres Sohnes auch beeinflussen.

Wie wichtig ihre Beziehung für ihren Sohn auch heute noch ist, haben Sie dadurch deutlich erkannt, wie er auf die kurzzeitige Disharmonie in ihrer Beziehung reagiert hat und wie er jetzt auf die positive Veränderung in ihrer Beziehung reagiert.“ Die Eltern stimmen mir zu.

Ich ergänze: „Beziehungen sind für ihren Sohn sehr wichtig. Sie haben durch das Gespräch mit dem Klassenlehrer ihres Sohnes erfahren, wie positiv sich die Integration in die neue Clique seiner Klassenkameraden auf sein Verhalten in der Schule auswirkt.“

Herr M. erwidert: „Auch ich fühle mich jetzt viel besser, da meine Frau und ich jetzt wieder eine gute Beziehung haben.“ Frau M. ergänzt noch: „Ich freue mich über deine nette Antwort. Ich bin auch wieder viel entspannter seit wir uns wieder richtig gut verstehen. Ich habe auch bemerkt, dass du wieder viel zufriedener bist seitdem mit deinen Arbeitskollegen wieder alles okay ist.“

Ich erwidere: „Ich finde es schön, wie Sie aufeinander eingehen und ihre Stimmungen gegenseitig gut wahrnehmen. In diesem Punkt sind Sie ein richtig gutes Vorbild für ihren Sohn.“

Zum Abschluss dieser Paartherapie frage ich die Eltern, ob sie nochmals eine Paartherapiesitzung möchten oder ob wir bei der nächsten Therapie das abschließende Gespräch der Familientherapie machen können.

 Herr M. antwortet ganz spontan: „Ich möchte nochmals eine Paartherapie. Da Sie uns jetzt gut über prägende Beziehungsmuster informiert haben, möchte ich das Thema noch genauer besprechen.“ Herr M. fragt seine Frau: „Was hältst Du von meinem Vorschlag?“ Frau M. sagt: „Ich finde deinen Vorschlag sehr gut. Ich möchte auch, dass unser Sohn eine schöne, gute Beziehung führen kann.“

 

Lesen Sie den Teil 1 von Familie M. :  So verläuft die Familientherapie bei Familie M.

Lesen Sie den Teil 2 von Familie M. :  Eine bessere Kommunikation gelingt bereits nach der ersten Familientherapie

Lesen Sie den Teil 3 von Familie M. :  Schule und Familientherapie ergänzen sich gut

Lesen Sie den Teil 4 von Familie M. :  Wie gelingt es dem Paar sich von Familientherapie auf Paartherapie umzustellen?

Lesen Sie den Teil 5 von Familie M. : Weshalb will das Paar mit der Paartherapie ihre Kommunikation verändern?

 

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Mein Name ist Terry Ann Larsen. Ich bin Diplom Sozialarbeiterin (FH) und Familientherapeutin (IGST)

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