Wie können sich Eltern als Vorbild für gute Beziehungsmuster verhalten
So können Jugendliche sich auswählen, welche Beziehungsmuster sie übernehmen möchten
Das Paar ist heute zur Paartherapie in meiner Praxis für Eheberatung, Paartherapie und Familientherapie. In der heutigen Therapiesitzung möchte das Paar M. mit mir erarbeiten und vertiefen, wie sie ein gutes Vorbild für ihren Sohn in vielen Punkten für Beziehungsmuster sein können.
In der letzten Therapiesitzung hat das Elternpaar bereits folgende Punkte erarbeitet:
eine freundliche Kommunikation miteinander führen
sich im Beisein ihres Sohnes nette Dinge sagen
eine nette Kommunikation durch liebevolle Gesten unterstreichen
sich wieder zeitnah gut zu versöhnen
sich zu entschuldigen und zu verzeihen
durch den Blick einer außenstehenden Fachkraft sich Unterstützung zu holen
Das Paar M. möchte dieses Thema in der heutigen Therapiesitzung vertiefen, da sich viele dieser Anregungen ganz einfach anhören, das Realisieren im Alltag oft nicht so leicht ist. Im täglichen Leben handeln viele Paare intuitiv bis sich das, in der Paartherapie erarbeitete, neue Verhaltensmuster eingeprägt hat und das Paar, dann automatisch nach dem neuen Verhaltensmuster handelt.
Frau M. sagt ganz spontan zu diesem Thema: „Da wir vor unserer kurzen disharmonischen Zeit eine gute Beziehung hatten, ist es für uns relativ leicht das gute Beziehungsmuster wieder in unsere Beziehung zu integrieren und das mit Ihnen, neu erarbeitete Verhaltensmuster hinzuzufügen.“ Herr M. ergänzt: „Ja, da wir uns beide auch an die schönen, gemeinsamen Zeiten gut erinnern können, die wir miteinander verbracht haben, können wir wieder gute, nette, freundliche Diskussionen führen und vor allem auch ausführlich miteinander reden und aufeinander eingehen.
Wir haben in der Paartherapie auch viele neue Tipps und Anregungen erhalten, wie wir Missverständnisse vermeiden können. Wir haben jetzt wieder unsere gute Kommunikation und können zusätzlich die, in der Paartherapie erarbeiteten, neuen Verhaltensmuster, gut in unseren Alltag integrieren.“
Frau M. fügt noch hinzu: „Wir sind jetzt beide glücklich in unserer Beziehung und fühlen uns miteinander richtig wohl. In der letzten Paartherapie waren wir beide sehr erstaunt über die prägende Wirkung unserer Beziehung auf künftige Beziehungen unseres Sohnes. Da uns diese Tragweite bisher nicht bewusst war, möchten wir dieses Thema heute vertiefen, bzw. Infos erhalten, wie wir uns verhalten können, damit wir ein gutes Vorbild für das Beziehungsmuster unseres Sohnes sind.“
Ich erwidere dem Elternpaar: „Sie führen jetzt wieder eine gute Beziehung und ihr Sohn freut sich sehr darüber. In diesem Punkt sind Sie wirklich ein gutes Vorbild. Sie haben ihrem Sohn vorgelebt, wie Sie sich durch den Blick einer außerhalb ihres Familiensystems stehenden Fachkraft wieder versöhnen, ihre Beziehung zueinander verbessern und nun wieder eine gute Beziehung führen, in der Sie sich beide richtig wohlfühlen. Sie geben ihrem Sohn sehr viele gute Beziehungsmuster mit.“ Die Eltern freuen sich über mein positives Feedback.
Herr M. erwidert: „Ja, wir gehen jetzt wirklich wieder gut aufeinander ein und führen ruhige, ausführliche Gespräche miteinander.“ Frau M. ergänzt: „Diese ruhigen, ausführlichen Gespräche führen wir auch, wenn wir z.B. einen gemeinsamen Familienausflug planen. Bei diesen Gesprächen ist unser Sohn dabei und er bekommt unsere gute Kommunikation mit.“
„Wie ich bereits gesagt habe, kann ihr Sohn viele Beziehungsmuster von Ihnen übernehmen. Sie sind in vielen Punkten ein gutes Vorbild. Ein gutes Vorbild zu sein heißt nicht, dass Sie immer alles perfekt machen, sondern für viele Situationen eine gute, einvernehmliche Lösung finden, bei der sich beide Partner wohlfühlen.“
Frau M. sagt ganz spontan: „Diese Bemerkung erleichtert mich sehr.“ Ich erwidere: „Die Kunst eine gute Beziehung zu führen liegt wirklich darin, aufeinander einzugehen und durch ruhige, nette, freundliche Gespräche, gemeinsam die passende Lösung für ganz verschiedene Situationen in ihrem Alltag zu finden. Das klappt bei Ihnen nun richtig gut.“ Das Paar ist über meine positive Verstärkung erfreut.
Ich sage an das Paar gewandt: „Jeder Mensch hat seine eigenen Vorstellungen einer guten Beziehung. Bei guten Beziehungen in einer Partnerschaft geht es darum sich füreinander zu sensibilisieren und sich auf eine gemeinsame Vorstellung einer guten Beziehung zu einigen. Diese gemeinsame Vorstellung erarbeiten Sie durch gegenseitige Kompromisse in freundlichen Diskussionen. Der nächste Schritt ist, diese gemeinsame Vorstellung einer guten Beziehung, in ihrem Alltag zu verwirklichen.“
Ich frage das Paar: „Wie haben Sie sich am Anfang ihrer Partnerschaft auf ihre gemeinsame Vorstellung einer guten Beziehung geeinigt? Was haben Sie getan, um beiden Vorstellungen einer guten Beziehung, gerecht zu werden?“
Herr M. antwortet: „Wir haben uns ausgetauscht, was für jeden von uns eine gute Beziehung bedeutet.“ Frau M. fügt hinzu: „Wir haben viel miteinander gesprochen. Wir haben uns gegenseitig erzählt, wie wir uns eine gute Beziehung vorstellen. Wir haben uns auch gesagt, welches Verhalten wir in unserer gemeinsamen Beziehung nicht erleben möchten.“
Herr M. ergänzt: „Bei unseren Gesprächen hat sich herausgestellt, dass wir ziemlich ähnliche Vorstellungen einer guten Beziehung haben.“ Frau M. sagt zu ihrem Mann: „Wir haben auch Vorstellungen des anderen gemeinsam besprochen und in einigen Punkten ganz spontan gesagt, dass dies auch den eigenen Vorstellungen entspricht. Wir haben uns dann gegenseitig gesagt, dass wir diese Punkte einfach in unserer Aufzählung vergessen haben.“
Herr M. erwidert: „Ja. Durch unsere ausführlichen Gespräche haben wir auch sehr viel voneinander erfahren. Ich kann mich auch noch gut daran erinnern, dass wir die gleichen Punkte genannt haben, die wir in unserer Beziehung nicht erleben möchten.“, Frau M. sagt: „Das ist für eine gute Beziehung auch wichtig.“ Herr M. fügt hinzu: „Ja, das stimmt. Die schönen Vorstellungen des anderen haben wir gerne gegenseitig in die eigenen Vorstellungen einer guten Beziehung aufgenommen.“
Ich schalte mich in das Gespräch des Paares ein: „Das haben Sie sehr gut gemacht. Das ist wirklich eine einvernehmliche Grundlage für eine langfristige Beziehung und eine Familiengründung. Ihr Sohn kann viele Beziehungsmuster von Ihnen übernehmen.“
Frau M. antwortet: „Seit wir in der Paartherapie sind, führen wir auch wieder unsere netten, freundlichen, ausführlichen Gespräche als Paar. Wir nehmen uns ganz bewusst Zeit füreinander.“ Herr M. sagt: „Diese Gespräche tun uns richtig gut. Die Erinnerung an unsere schönen Gespräche in unserer Kennenlernphase versetzt mich jetzt in eine richtig tolle Stimmung.“
Ich spreche das Paar an: „Jetzt haben Sie durch die Paartherapie viele, gute, vorbildliche Beziehungsmuster erarbeitet. Durch die Familientherapie sind die alten Verhaltensmuster aufgearbeitet.
Sie können ihrem Sohn sagen, dass es für eine gute Beziehung wichtig ist in der Kennenlernphase gemeinsam über die Vorstellungen einer guten Beziehung zu sprechen.
Ihr Sohn kann sich die, für ihn passenden Beziehungsmuster aussuchen. Ihr Sohn kann sich selbst entscheiden welche Beziehungsmuster er übernehmen möchte und welche Verhaltensweisen er in seiner Beziehung nicht möchte.
Da ihr Sohn viele Dinge reflektiert, kann er Verhaltensweisen ablehnen, die ihm nicht gut bekommen. Ihr Sohn hat den großen Vorteil, dass er durch die Familientherapie viele, neue Verhaltensmuster kennt. Er kann Dinge im passenden Moment ansprechen und nette, freundliche, ruhige Diskussionen führen, um eine einvernehmliche Lösung zu erarbeiten, bei der sich beide Partner wohlfühlen.
Sie vermitteln ihrem Sohn das nötige Wissen und die dafür passenden Verhaltensweisen, um eine gute Beziehung zu führen. So tragen Sie ihren Anteil dazu bei, damit ihr Sohn eine gute Beziehung führen kann. Wie ihr Sohn und seine Freundin dieses Wissen in ihrer Beziehung umsetzen, ist deren Angelegenheit. Wendet sich ihr Sohn oder dessen Freundin wegen Beziehungsfragen an Sie, ist es sinnvoll ihnen zu sagen, dass sie sich an eine außerhalb ihres Familiensystems stehende Paartherapeutin wenden sollen.“
Die Eltern fühlen sich jetzt in ihrer Vorbildfunktion für gute Beziehungsmuster gestärkt. Mit dieser, für das Paar erfreulichen Lösung, beschließen wir die heutige Therapiesitzung.
Nach Absprache mit den Eltern vereinbaren wir einen Termin zur Familientherapie.
Wie wirkt sich die erfolgreich abgeschlossene Paartherapie auf das Familienleben aus?
Wie fühlt sich der Sohn jetzt in der Familie, in der Schule und in seinem Freundeskreis?
Lesen Sie den Teil 1 von Familie M. : So verläuft die Familientherapie bei Familie M.
Lesen Sie den Teil 2 von Familie M. : Eine bessere Kommunikation gelingt bereits nach der ersten Familientherapie
Lesen Sie den Teil 3 von Familie M. : Schule und Familientherapie ergänzen sich gut
Lesen Sie den Teil 4 von Familie M. : Wie gelingt es dem Paar sich von Familientherapie auf Paartherapie umzustellen?
Lesen Sie den Teil 5 von Familie M. : Weshalb will das Paar mit der Paartherapie ihre Kommunikation verändern?
Lesen Sie den Teil 6 von Familie M. : Wie das Paar M. die Kommunikation durch nette Gesten in einer entspannten Stimmung führt
Hier gelangen Sie zu meinem Beratungsangebot systemische Familientherapie
Die Familienhilfe24 aus Weinheim befindet sich in Baden-Württemberg, nahe der Städte Heidelberg und Mannheim. Der Einzugsbereich der Familienhilfe24 umfasst die Orte: Birkenau, Viernheim, Hemsbach, Laudenbach, Heppenheim, Bensheim, Heddesheim, Ladenburg, Schriesheim, Frankenthal, Mörlenbach. Heidelberg , Mannheim, Mosbach, Worms, Bürstadt, Schriesheim, Lorsch, Wald-Michelbach, Ludwigshafen am Rhein, Schwetzingen, Rheinau, Frankenthal, Ladenburg, Lampertheim, Brühl, Oftersheim, Ketsch, Mannheim und Speyer
Mein Name ist Terry Ann Larsen. Ich bin Diplom Sozialarbeiterin (FH) und Familientherapeutin (IGST)
Psychomeda Zertifikat
Mitglied im DBSH
Beratungstermine nach Vereinbarung
Nehmen Sie jetzt Kontakt auf!
Beratungen sind in deutscher als auch in englischer Sprache durchführbar
Praxis Weinheim/Viernheim
Familienhilfe24
Wernher-von-Braun-Straße 5
68519 Viernheim (OST)