In der Paartherapie außergewöhnliche Situation in Ruhe besprechen

So finden Sie gemeinsam passende, gute Lösungen für ihre Beziehung

Das Paar N. ist heute in meiner Praxis für Eheberatung, Paartherapie und Familientherapie, um das Thema Kommunikation im Alltag zu besprechen. Nach einer kurzen Begrüßung beginnen wir mit der Paartherapie.

Das Paar möchte heute über die Lösungen des Vorfalls auf dem Schulhof reden. Das Paar begründet seinen Wunsch, indem es mir erklärt, mir sei schon seit Beginn der Paartherapie bekannt, dass sie sich in manche Themen auch in gemeinsamen Gesprächen wieder hineinsteigern, um dies jetzt wirklich zu vermeiden, möchten sie das Thema mit mir besprechen, obwohl sich ihr Verhalten in dieser Hinsicht schon wesentlich verbessert hat.

Ich gehe selbstverständlich auf den Wunsch des Paares ein und erwidere: „Da Sie heute über die Ergebnisse des Vorfalls im Schulhof sprechen möchten, ist unser Gespräch auch ein guter Abschluss dieses Themas.“

Frau N. beginnt: „Der Direktor unserer Schule hat sehr schnell reagiert. Der erste Teil der Fortbildung zur Deeskalation solcher Situationen an der Schule in Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei hat schon stattgefunden.“ Herr N. fügt hinzu: „Wir haben schon viel gelernt. Außerdem sind wir jetzt auch direkt mit unserer örtlichen Polizei verbunden.“

Ich antworte: „Da hat sich jetzt schon einiges in die richtige Richtung verändert. Nun sind Sie für solche Eventualitäten gut vorbereitet.“ Herr N. sagt: „Ja, das stimmt. Wir sind jetzt einfach viel beruhigter und entspannter.“

Zu Frau N. sage ich, da sie die erste Lehrerin ist, die diese Situation an der Schule live erlebt hat: „Sie haben sehr gut reagiert. Zusätzlich hatten Sie auch noch das Glück, dass ihr Kollege den Vorfall vom Fenster aus beobachtet hat und sofort die Polizei informierte. In manchen Situationen ist es so, dass Glück einfach auch dazu gehört. Sie sind zum Schulgebäude gegangen, um die Polizei zu verständigen und haben dann von ihrem Kollegen erfahren, dass er dies bereits erledigt hat.“

Frau N. erwidert: „Ja, das stimmt. Ich war froh, dass er bereits die Polizei informiert hat. Ich war auch froh, dass die Polizei so schnell reagiert hat. Ich wusste ja zu diesem Zeitpunkt nicht, wie sich die Situation auf dem Schulhof noch entwickeln wird. Ich wollte die Polizei vom Schulgebäude informieren, da ich nicht wollte, dass die Jugendlichen dies mitbekommen.“

Ich erwidere Frau N. nun: „Das war in doppelter Hinsicht eine gute Entscheidung. Zum einem weil ihr Kollege den Vorfall der Polizei bereits gemeldet hat und zum anderen ist es schwierig einzuschätzen, wie die Jugendlichen darauf reagieren, wenn Sie die Polizei verständigen.“ „Das habe ich mir auch überlegt.  Um zu verhindern, dass die Situation eskaliert, bin ich zum Schulgebäude gelaufen.“

„Das haben Sie gut gemacht. Betrunkene Jugendliche fühlen sich sehr schnell provoziert. Sie wollen auch nichts mit der Polizei zu tun haben. Außerdem denke ich, dass sich der Überraschungseffekt sehr positiv ausgewirkt hat.“ Das Paar stimmt mir zu.

Herr N. sagt: „Um Situationen zu deeskalieren, ist es wirklich wichtig in der momentanen Situation zu überlegen was zu tun ist, dass es zu keinen weiteren Eskalationen kommt. Obwohl wir jetzt durch unsere Fortbildung verschiedene Methoden der Deeskalation kennen, ist es immer wichtig den Verstand einzusetzen und abzuwägen welche Methode für diese Situation die beste ist.“

Ich stimme Herrn N. zu: „Es ist wirklich wichtig sich für die richtige Methode in der entsprechenden Situation zu entscheiden. Da Sie jetzt mehrere Methoden der Deeskalation kennen, können Sie sich nun auch in aller Ruhe überlegen, welche Methode für Sie persönlich die passendste ist. Je mehr Sie hinter dem stehen, was Sie tun, um so überzeugender können Sie sich präsentieren.

Gute Überzeugungsarbeit in einem netten, freundlichen, ruhigen Gespräch zu leisten und den Paaren ganz deutlich zu vermitteln, dass sie ihre Beziehung durch gegenseitiges aufeinander Eingehen und Kompromisse schließen, verbessern können, ist für meine Arbeit als Paar- und Familientherapeutin wichtig.“

Frau N. sagt ganz spontan: „Das ist eine Weisheit für das ganze Leben.“ In diesem Punkt sind wir uns alle einig.

Nachdem wir jetzt über die richtige Lösung für Lehrer, wie sie eine Situation deeskalieren können, gesprochen haben, frage ich das Paar: „Von der Seite der Lehrer wird die Lösung nun durch die Fortbildung erarbeitet. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Jetzt möchte ich auf die Schüler eingehen. Wie haben sich denn ihre beiden Schüler gefühlt?“

Frau N. antwortet: „Sorry, dass ich da nicht schon früher darauf eingegangen bin. Jugendliche scheinen einfach lockerer mit solchen Situationen umzugehen. Über diese Entwicklung war ich am nächsten Tag selbst erstaunt. Mein Kollege und ich haben jeweils einen der Schüler nach Hause gefahren. Die Polizei hat die vier Unruhestifter auf das Polizeirevier mitgenommen.

Nun zurück zu meinen Schülern. Ich war wirklich sehr erstaunt, dass meine Schüler jetzt die Helden unserer Schule sind. Selbst ältere Schüler haben ihnen Anerkennung ausgesprochen, dass sie den Unruhestiftern bis die Polizei eingetroffen ist, standgehalten haben. Meine beiden Schüler genießen diese Situation.“

Ich sage zu dem Paar: „Ich finde ihre Schüler haben sehr gut in dieser Situation gehandelt. Sie haben sich nicht provozieren lassen. Sie sind nicht gewalttätig geworden. Sie haben sich nicht unterkriegen lassen.“ Das Paar stimmt mir zu.

Frau N. ergänzt: „Mein Kollege und ich haben uns entschieden die beiden Schüler nach Hause zu fahren, da wir zum einem den Schülern zeigen wollten, dass wir für sie da sind und zum anderen haben wir die Aufsichtspflicht der Schüler so lange sie sich auf dem Schulgelände befinden.“

Ich erwidere: „Das haben Sie sehr gut gemacht.“ Herr N. schaltet sich jetzt in das Gespräch ein: „Die Eltern der Schüler waren froh, dass ihre Söhne nach Hause gebracht wurden.“

Frau N. sagt: „Die Ankunft meines Schülers zu Hause hat bei seinen Eltern viele Emotionen ausgelöst. Anfangs war die Stimmung:“ Was hat unser Sohn angestellt, dass er von seiner Lehrerin nach Hause gebracht wird?“ Nach meiner Erklärung kam die Stimmung auf:“ Unser armer Junge.“ Diese Stimmung ging über in: „Weshalb muss so etwas gerade unserem Sohn passieren?“ Am Schluss unseres Gespräches waren die Eltern froh und dankbar, dass ich ihren Sohn nicht alleine gelassen habe, sondern ihn nach Hause gebracht habe.“

Ich gebe Frau N. folgendes Feedback: „Sie haben den Eltern vermittelt, dass Sie ihre Aufsichtspflicht sehr ernst nehmen und ihr Sohn sich bei Ihnen in guten Händen befindet. Haben sich die Emotionen des Sohnes während ihrem Gespräch mit seinen Eltern den Gefühlen seiner Eltern angepasst?“

Frau N. erwidert: „Nein, er hat ganz cool reagiert und seine Eltern aufgefordert keine Show daraus zu machen. Er sei froh, dass ich ihn nach Hause gebracht habe. Er habe sich bei der Polizei und mir für den Beistand bedankt.“ Ich antworte: „Ihr Schüler hat eine starke, mentale Ausgeglichenheit.“ „Ja und die Eltern haben die Situation auch nicht mehr aufgebauscht. Durch die Ruhe, die ihr Sohn ausgestrahlt hat, haben die Eltern bemerkt, dass die Situation für ihn jetzt erledigt und okay ist. Ich habe den Eltern auch noch den Tipp gegeben mit ihrem Sohn etwas zu unternehmen, was er gerne macht, um den Tag einen guten Abschluss zu geben. Die Eltern haben sich über meinen Vorschlag gefreut.“ Ich sage zu Frau N. sie sei sehr gut auf die verschiedenen Emotionen der Eltern eingegangen.

Jetzt schaltet sich Herr N. wieder in das Gespräch ein: „In unserer Fortbildung haben wir auch besprochen, dass auch für die Schüler eine Fortbildung stattfinden wird, in der besprochen wird, wie sie sich bei solchen Situationen verhalten sollen, um die Situation zu deeskalieren.“ Ich antworte: „Ich finde das ist eine gute Idee, weil auch sie die Betroffenen sind. Sie müssen wissen, wie sie sich verhalten sollen.“

Herr N. fährt fort: „Da wir nicht einschätzen können welche Gerüchte über diesen Vorfall verbreitet werden, haben wir ein Rundschreiben an die Eltern unserer Schüler versendet, indem kurz auf den Vorfall im Schulhof eingegangen wird. Weiterhin werden die Eltern informiert, dass sowohl für Lehrer, wie auch für die Schüler eine Fortbildung in Zusammenarbeit mit der Polizei stattfinden wird. In der Fortbildung lernen wir, wie Lehrer und Schüler sich in verschiedenen Situationen verhalten sollen, um die Situation zu deeskalieren.“ Ich erwidere: „Ihre Schule reagiert wirklich vorbildlich auf diesen Vorfall“

Ich sage zu dem Paar, dass dies jetzt auch ein guter Abschluss für die heutige Paartherapie sei. Herr N. antwortet: „Für uns war es ganz wichtig alles aufzuarbeiten. Wir haben in unserer Paartherapie wirklich gut gelernt, wie wichtig es für uns ist, gute ausführliche Gespräche zu führen ohne uns wieder in die Stimmung dieser Situation hineinziehen zu lassen“ Frau N. fügt noch hinzu: „Ich finde es gut, dass Sie heute auf unser Anliegen eingegangen sind. Das für heute geplante Thema verlegen wir einfach auf unsere nächste Paartherapie.“

Ich antworte: „Ich gehe gerne auf ihr Anliegen ein, aktuelle Themen zuerst zu besprechen, da Sie am besten wissen, welches Thema für Sie jetzt wichtig ist. Wir werden das Thema: Kommunikation im Alltag in der nächsten Paartherapie besprechen.“

 

Lesen Sie hier den Teil 1:

So gelingt die Paartherapie mit einem neuen Paartherapeuten

Mit einem systemisch, lösungsorientierten Paartherapeuten erarbeitet das Paar N. eine glückliche Beziehung

 

Lesen Sie hier den Teil 2:

In der Paartherapie alte Frustrationen über Bord werfen

So erkennt das Paar die guten Grundlagen und Seiten ihrer Beziehung

 

Lesen Sie hier den Teil 3:

Paartherapie, die Fortbildung für ihre Beziehung

Step by step in ruhigen Gesprächen Konsens erarbeiten

 

Lesen Sie hier den Teil 4:

Paartherapie, die Fortbildung für ihre Beziehung

Step by step in ruhigen Gesprächen Konsens erarbeiten

 

Lesen Sie hier den Teil 5:

Entspannung und Motivation durch Paartherapie

Ich – Botschaften sind die Lösung für ruhige, freundliche Gespräche

 

Lesen Sie hier den Teil 6:

Wann ist die emotionale Ebene gefragt? Wann sind Fakten wichtig?

So setzt das Paar in einer außergewöhnlichen Situation, die in der Paartherapie erarbeitete Lösung, um

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Mein Name ist Terry Ann Larsen. Ich bin Diplom Sozialarbeiterin (FH) und Familientherapeutin (IGST)

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